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Bericht
25.05.2023
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Erhöhung des Angebotes sorgt für einen wirklichen Umstieg auf den ÖPNV

Bremen benötigt Metrobuslinien und Taktverdichtungen
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Beim Business Lunch der Sektion Bremen stand das Thema „Entwicklung des ÖPNV in Bremen“ im Diskussionsfokus. Sektionssprecher Matthias Blümel begrüßte hierzu als Referenten Thorsten Harder, Vorstand für Technik bei der Bremer Straßenbahn AG (BSAG).

Der studierte Diplom-Ingenieur wechselte nach projektbezogenen Tätigkeiten bei der Deutsche Bahn AG im Januar 2012 zur S-Bahn Hamburg GmbH. Von Sommer 2016 bis Ende 2021 verantwortet er dort als Geschäftsführer Produktion und Technik unter anderem die Themen Betrieb, Flotte und Instandhaltung. Seit dem 01. Januar 2022 ist Harder bei der BSAG tätig.

Er machte in seinem Impuls deutlich, dass er derzeit an zwei großen Zukunftsprojekten arbeite. Dies sei zum einen die deutliche Erhöhung des Fahrtenangebotes sowie zum anderen die nachhaltige Umstellung der Busflotte auf Elektroantriebe. „Die Einführung des 49 Euro-Tickets reicht nicht aus, um einen hinreichenden Anreiz zur Nutzungserhöhung des ÖPNV zu gewährleisten. Es braucht insbesondere eine immense Erhöhung des Fahrtenangebotes“, stellte Harder fest. „Das Ziel muss es sein, dass wir zukünftig auf Fahrpläne verzichten können. Wir benötigen in der Hauptverkehrszeit einen durchgängigen Takt von 5 Minuten und ein Drittel mehr Busse und Bahnen, damit wir dieses wichtige Ziel erreichen können. Um die Reisegeschwindigkeit auf den Hauptlinien zu erhöhen, bedarf es darüber hinaus der Einführung von Metrobuslinien.“. Zudem erläuterte der BSAG-Vorstand, dass es in den kommenden Jahren einen weiteren Betriebshof brauche, damit der erhöhte Fahrzeugbedarf untergebracht werden könne.

„Als ein zweiter Schwerpunkt beschäftigen uns zurzeit die Klimaschutzziele und die damit verbundene vollständige Umstellung unseres Busfuhrparks auf elektrische Motoren bis 2036“, so Harder. „Wir werden in Kürze 50 neue Elektrogelenkbusse in Bremen erhalten, die von Mercedes-Evobus und dem spanischen Hersteller Irizar produziert werden. Nach der Auslieferung und der Schaffung von hinreichender Ladeinfrastruktur können diese Fahrzeuge zum Einsatz kommen. Die unentbehrliche und kostenintensive Ladeinfrastruktur sowie die Beschaffung der Elektrofahrzeuge wird durch Bundesmittel gefördert.“

Auf Wünsche an die politischen Entscheidungsträger angesprochen, forderte Thorsten Hader, mehr Offenheit der Politik gegenüber alternativen Finanzierungsmodellen für Fahrzeuge und Infrastruktur.