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Bericht
12.09.2023
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Innovationsforum 2023 – Next Level Innovationsmanagement in Hamburg

Mit Staatskanzleichef Dirk Schrödter und Senator a.D. Dr. Jörg Dräger
©Wirtschaftsrat
Digitale Technologien brechen klassische Wertschöpfungsketten auf. Sie verändern ganze Branchen-Berufsbilder und damit die Anforderungen an uns. Sie verlangen Unternehmen Anpassungsfähigkeit und Kreativität für neue, innovative Prozesse ab. Häufig sind Start-ups die Treiber für die meist disruptiven Geschäftsmodelle und damit enorm wichtig für die Entwicklung des Wirtschaftsstandorts Hamburg. Doch sind die Rahmenbedingungen für Start-ups und innovative Geschäftsideen in Hamburg in diesen herausfordernden Zeiten die richtigen?

Diese und weitere Fragen erörterten auf Initiative der Landesfachkommission „Digitalisierung & Innovation“ unter dem Titel „Next Level Innovationsmanagement in Hamburg“ Julia Remih, Client Partnerin | WCG GmbH & Co KG und WTZ GmbH, Benny Bennet Jürgens, CEO und Gründer | Nect GmbH, sowie Michael Jamrosy, Geschäftsführer | Adobe Systems Engineering GmbH auf dem diesjährigen Innovationsforum. Dr. Jörg Dräger, Wissenschaftssenator a.D. und Geschäftsführender Stiftungsrat | Kühne Stiftung, moderierte die Runde und führte thematisch in den Abend ein.

Bevor jedoch in den Räumlichkeiten der PricewaterhouseCoopers GmbH das Podium eröffnet wurde, berichtete Dirk Schrödter, Minister und Chef der Staatskanzlei des Landes Schleswig-Holstein, von der Innovationstätigkeit in seinem Bundesland. Dort sei für die Landesregierung KI das Innovationsthema schlechthin. „Die Wettbewerbsfähigkeit des Standorts wird sich daran entscheiden, ob es gelingt, den Einsatz von KI in allen Unternehmen voranzubringen. Wenn das nicht passiert, werden wir den Anschluss verlieren“, erklärte er und bezog auch die Verwaltung in die Innovationslandschaft mit ein: „Die Zukunft der Verwaltung wird so sein, dass wir automatisiert, algorithmisiert und cloudifiziert datenbasiert arbeiten.“ Das Leitbild der Verwaltung der Zukunft sei, dass mit Generative AI automatisierte Prozesse abgebildet werden könnten.

Im Anschluss drehte sich das Gespräch auf dem Podium vorwiegend darum, welche Rahmenbedingungen seitens der öffentlichen Hand für eine innovationsfreundliche Umgebung geschaffen werden müssen.

Benny Bennet Jürgens lobte den Innovationsstarter Fonds Hamburg, der sein Startup im Jahr 2017 entscheidend gefördert habe und sprach sich dafür aus, die gesetzliche Regulierung an vielen Stellen technologieoffener zu gestalten. Derzeit könnten viele innovative Technologien nicht genutzt werden, da diese in Gesetzen nicht als nutzbare Alternative definiert seien.

Julia Remih forderte transparentere Kommunikation staatlicher Stellen rund um ihr Förderangebot. „Oftmals haben nicht nur Startups das Problem, dass sie nicht wissen, an wen sie sich beim Thema Wirtschaftsförderung wenden können und welche Programme es gibt, sondern auch etablierte Unternehmen“, erklärte sie und ergänzte: „Nur wenn ich mit Menschen über meine Ideen sprechen und mich in einem vertrauensvollen Rahmen bewegen kann, können Ideen wachsen“. Es müssten klare Strukturen und Anlaufstellen geschaffen werden und für Unternehmen klar geregelt sein, an wen sie sich wenden können.

Michael Jamrosy stimmte zu und betonte die Relevanz einer kritischen Masse an Startups in der Stadt. Innovation entstehe auch durch Akquisition. Für beides sei es wichtig, in Dinge zu investieren, die heutzutage eine Stadt lebenswert machten. „Wenn da die Stadt aktiv ist, dann kommen sowohl die Gründer als auch die neuen Mitarbeiter für Konzerne wie Adobe“.

Nach der Diskussion auf dem Podium folgte eine ausgedehnte Fragerunde mit dem Publikum und es blieb bei einem kleinen Imbiss und Getränken auch noch Zeit für einen geselligen Austausch mit Blick auf die Alster.