Auf dem Weg zur neuen Arbeitswelt: Veränderung gestalten
Mit Britt Schubert (XING), Torsten Jegminat (SYNK) und Marcel Brosend (VITRA), diskutierten unsere Mitglieder und Gäste, vor Ort und virtuell, u.a. die Fragen: "Wie wird sich die Arbeitswelt in Zukunft wandeln? Wie können diese Veränderungen gestaltet werden? Welche Auswirkungen auf Wirtschaft, Verwaltung und Gesellschaft sind zu erwarten? Und wieso gehen wir überhaupt noch ins Büro?"
Das Unternehmernetzwerk Arbeit 4.0 lud in den Vitra workspace zum Austausch über das Thema „New work - wieso gehen wir überhaupt noch ins Büro?“<br />
Christophe Braun (Redakteur, Leada AG) moderierte das hybride Veranstaltungsformat mit zugewählten Gästen aus ganz Deutschland und sogar Dänemark.
Torsten Jegminat erklärte: "Es kristallisiert sich heraus, dass Unternehmen die keine Entwicklung dahingehend gemacht haben, dass sie Vertrauen zu Mitarbeitern aufgebaut und neue Formen der Zusammenarbeit getestet haben, jetzt vor großen Herausforderungen stehen. Denn die Arbeitnehmer von heute fordern nicht nur Agilität und Flexibilität von ihrem Arbeitgeber, sie haben auch ganz neue Ansprüche an ihre Führungskräfte und die tägliche Arbeit".
"Es steckt eine große Chance in dieser aktuellen Veränerungswelle, viele Unternehmen sind auf der Suche nach Antworten, es braucht hier viel Austausch der neuen Erfahrungen. Wir wollen Arbeitgeber dazu motivieren, Change-Champions zu werden!", erklärt Britt Schubert. New work seien nicht nur Mehtoden sondern ein Mindset der Menschen, die grundsätzlich intrinsisch motivert sind und einen Beitrag leisten möchten, so Britt Schubert weiter. Der Kern von new work sei employee-centric. Es gehe darum mitzugestalten, mitzuentscheiden, Verantwortung abgeben zu können, um zu merken, dass diese vom Team getragen werde und etwas ganz Tolles daraus entstehen können, sagte sie.
Jeder Mensch möchte etwas Sinnvolles tun. Seine Stärken und Talente einsetzen. Anerkennung erfahren. Wenn diese Überzeugungen das Fundament der Arbeit bildeten, seien Teams erfolgreich, pflichtet Torsten Jegminat bei.
Da bei hybriden Organisationsformen nicht alle Mitarbeiter immer physisch anwesend sein werden, empfiehlt Marcel Brosend, dass potenzielle Problemquellen im Voraus erkannt und beseitigt werden müssen."Verschiedene Herausforderungen werden die Gestaltung der Arbeitsplätze der Zukunft prägen. Welches Modell des verteilten Arbeitens für einzelne Unternehmen geeignet ist, hängt entscheidend davon ab, wie die Belegschaft strukturiert ist. Welche Mitarbeiter müssen vor Ort sein und wer könnte problemlos von zu Hause aus arbeiten?", so Brosend. Vitra unterscheide hierbei zwischen vier Mitarbeitertypen – Workplace Residents, Workplace Enthusiasts, Workplace Citizens und Nomad Workers. Die einzelnen Typen würden sich zwischen unabdingbarer physischer Anwesenheit und der Möglichkeit vollständig remote arbeiten zu können, unterscheiden.
Die Teilnehmer der Veranstaltung waren sich einig. tiefgreifende Veränderungen im Verhalten von Organisationen und Menschen benötigten Zeit. Technologien und die digitale Vernetzung, die das Arbeiten von zu Hause möglich machen, gäbe es seit Jahren, jedoch habe erst die Pandemie ermöglicht, dass work-from-home sein Stigma verliere und viele Arbeitgeber und Arbeitnehmer darüber nachdenken, was "distributed work" bedeute.
Mitarbeiter müssten den Purpose und die Sinnhaftigkeit in ihrem täglichen Arbeiten sehen. Wenn ihnen die Antwort auf die Frage klar sei, wieso sie morgens aufstehen und welchen Beitrag sie für die Gesellschaft leisten, sei der Output wesentlich höher - ganz gleich von wo aus man arbeite, resümierte Christophe Braun die Diskussion.
* Die Veranstaltung fand unter Einhaltung der 2G+ - Regel statt.