Bildung als Motor der Vorsorge
„Investitionen in Bildung sind immer Gold wert“, führte Armin Schwarz ein und betonte, dass Bildungsausgaben immer einen Mehrwert für die ganze Gesellschaft böten. Kein anderes Bundesland investiere so viel in Bildung wie Hessen. Als Folge dessen weist Hessen den höchsten Stand bei der Lehrerversorgung und entgegen des Bundestrends die niedrigste Schulabbruchquote auf, auch bei Schülern mit Migrationshintergrund. Das oberste Ziel dabei sei eine individuelle Förderung nach Maß für jedes Kind. Weiterhin sagte Schwarz, dass die Medienbildung heute zu einer Kernkompetenz gehöre, die schon früh vermittelt werden müsse um die nächste Generation für den modernen Arbeitsmarkt zu rüsten. Außerdem sei die weitere Stärkung des dualen Ausbildungssystems unabdingbar um ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Bildung und praktischer Kompetenz bei den Erwerbstätigen zu schaffen. Die Rekrutierung von qualifiziertem Fachpersonal werde v.a. auch durch den demographischen Wandel immer schwieriger.
In der anschließenden, vom Sektionssprecher Darmstadts, Frank Gotthardt, moderierten, Podiumsdiskussion wurden weitere Aspekte der digitalen Bildung, wie z.B. die Stärkung des Bereiches Informatik und die Einführung des Schulfaches Programmieren thematisiert. Die Geschäftsführerin der internationalen Berufsakademie der F+U Unternehmensgruppe gGmbH, Dr. Anne Kathrin Adam, sagte, dass nicht der nachhaltige Konsum der modernen Medien problematisch für viel Auszubildende wäre, sondern die aktive Gestaltung.
Auch bei der ökonomischen Schulbildung gäbe es Nachholbedarf, so Sven Schumann, Head of Section / Community Relations & Initiatives der Deutsche Börse AG, und die Senior Beraterin der Genius GmbH, Angelika Werner. Die Vermittlung von Wissen über Finanzen und Vorsorge seien bedeutend für die spätere Absicherung. „Wir brauchen vielleicht kein eigenes Schulfach Wirtschaft, aber die ökonomische Bildung – vor allem die finanzielle – muss ein zentrales Thema sein. Sowohl für Schüler als auch Lehrer“, betonte Schumann. Die Kompetenzen müssten soweit reichen, das Finanz- und Steuersystem zu verstehen und zu hinterfragen. Hier bestehe Nachholbedarf. Nach Schwarz sollte der Fokus dazu auf fächerübergreifende Kompetenzen gelegt werden um lebensnahe Inhalte verständlich zu vermitteln, damit Schüler lernen, Zusammenhänge zu erschließen. Dafür sei der Ausbau der Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten v.a. im digitalen Bereich für Lehrer besonders wichtig, um die Qualität der zukünftigen Schulbildung zu sichern.