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Bericht
28.02.2021
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Digital Leadership - Führung in 2021

Zu einer virtuellen Veranstaltung lud das Netzwerk „Arbeit 4.0“ Dr. Sebastian Harrer, Director Human Resources der ING Germany und Frank Kübler, Founder/CEO der Leada AG.

„Visionen treiben Produktivität“
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„Digital Leadership bedeutet eine neue, flexiblere und agilere Form der Führung. Es ist ein Thema, an dem niemand mehr vorbeikommt“, erklärte Alexander Wilhelm, Geschäftsführender Gesellschafter der InterSearch Executive Consultants GmbH & Sprecher des Netzwerkes Arbeit 4.0 eingangs.

 

„Eine neue Art der Führung hat sich schon vor der Pandemie abgezeichnet - doch auch die Führung im digitalen Raum, lebt stark von Verbundenheit“, erläuterte Dr. Sebastian Harrer. Maßgeblich über Routinen und Kollaborationstools sei es hierbei wichtig, Teams digital zu verbinden und sie so durch die Pandemiezeit zu tragen, betonten beide Referenten. Wenn zudem persönliche Begegnungen in der Unternehmens-Kaffeeküche fehlen, brauche es „geplante Spontanität – z.B. durch das Anbieten virtueller Coffee-Calls“, die einen direkten Austausch der Mitarbeiter ermöglichen.

Rückblicken auf den Umstrukturierungs-Prozess der ING zur ersten, agil arbeitenden Bank, erklärte Dr. Harrer die zahlreichen Veränderungen in den Bereichen Organisation, Methodik und Mindset. „Im agilen Mindset geht es darum, Menschen groß zu machen. Agiles Arbeiten schafft den Rahmen, damit Teams eigenverantwortlich Arbeiten und Entscheidungen treffen“, unterstrich er die Vorteile der neuen Führungskultur. „Doch insbesondere die Führungskraft muss sich trauen, selbst als Lernender aufzutreten, um so ein Vorbild für die Mitarbeiter zu sein.“

 

Frank Kübler stellte den Aufbruch der klassischen Arbeitszeit- und Raummodelle sowie die Notwendigkeit flexibler Entlohnungsmodelle dar. „Im Digital Leadership brauchen wir zudem Belohnungsmodelle für die Mitarbeiter – nicht nur monetärer, sondern individueller Art“, unterstrich der HR-Experte in diesem Zusammenhang.

„Digital Leadership basiert auf Vertrauen, situativem Führen sowie auf der Verschiebung von Macht hin zu Mitmacht.“ Im Change-Management sei die Weiterqualifizierung der Mitarbeiter, die Entwicklung von soft skills, sowie ein starkes Vertrauen zwischen Mitarbeitern und dem Management, weit wichtiger als die Optimierung von Unternehmensstrukturen bzw. –strategien.

 

Im anschließenden Austausch, moderiert durch Udo Krauß, Managing Partner der SYNK Group GmbH & Co. KG sowie Vorsitzender der Landesfachkommission Bildungs- & Arbeitsmarktpolitik, thematisierten die Unternehmer, Praxisberichte und Erfahrungen zum digitalen Führen auf Distanz. Mehrheitlich empfanden die Teilnehmer die Führung im hybriden bzw. digitalen Raum als anspruchsvoller.