Digitalisierte Nachhaltigkeit und nachhaltige Digitalisierung
Das Netzwerk Familienunternehmen und Mittelstand lud zusammen mit der ArMid und dem Michael Juncker Institut zu einer Online-Vortragsveranstaltung bezüglich der Fragestellung wie die Themen Nachhaltigkeit und Digitalisierung zusammengeführt werden können. Als Referenten stellten Hartmut Thomsen, Präsident Mittel- und Osteuropa, SAP und Prof. Dr. Michael Junker, Michael Junker Institut ihren Erfahrungsschatz zur Verfügung. Moderiert wurde die Veranstaltung von Christian Preiser, Chefredakteur Markt und Mittelstand.
Prof. Dr. Michael Junker ging in seinem Impulsvortrag auf die Bedeutung der Wechselwirkungen ein, welche zwischen Digitalisierung und Nachhaltigkeit bestehen. Er erklärte, dass Home-Office und Videokonferenzen längst nicht die Speerspitze der Digitalisierung seien. Die digitale Revolution läge erst dann vollständig vor, wenn die für die Wertschöpfung relevanten Datenmengen effektiv und präzise analysiert werden können und dadurch langfrisitg ein wirtschaftlicher Nutzen für die Unternehmen entsteht. In der heutigen Zeit seien Daten somit zu einem unverzichtbaren Wettbewerbsfaktor geworden, erklärt er.
Mit Nachhaltigkeit verbindet Prof. Dr. Michael Junker ein unternehmerisches Handeln, welches Vertrauen beim Kunden schafft. Dieses Vertrauen steigere die unternehmerische Wertschöpfung, weil es auf ökologischen, sozialen und ethischen Prinzipien basiert. Um eine Entscheidung nach den genannten Prinzipien treffen zu können, müssten zunächst genügend verwertbare Daten als Grundlage vorliegen. So lässt sich der kausale Zusammenhang zwischen Nachhaltigkeit und Digitalisierung feststellen.
Hartmut Thompsen sprach in seinem Impulsvortrag die globalen Veränderungen durch die Covid19-Pandemie an. Zu diesen zählen der Rückgang des global ausgestoßenen CO2, sowie der enorme Fortschritt in der Digitalisierung u.a. im Bereich der virtuellen Events. Auch die SAP vertrete die Auffassung, dass Digitalisierung und Nachhaltigkeit eng kausal miteinander verknüpft seien. Als wichtiges Zukunftsfeld nannte Herr Thompsen den Bereich des „Machine Learning“. Dabei würden Entscheidungen aufgrund der Verarbeitung von großen Datenmengen, sowie der Anwendung von den dazugehörigen Algorithmen getroffen. Als zukünftiges Projekt der SAP stellte er das „Green Line“ Projekt vor. Ziel davon sei es, einheitliche Standards zu entwickeln, die es Unternehmen ermöglichen, den CO2-Abdruck ihres jeweiligen Produktes entlang der Wertschöpfungskette festzustellen, um Nachhaltigkeit transparenter gestalten zu können.
Abschließend betonte Herr Prof. Junker, wie entscheidend die Schaffung eines unternehmerischen, ökonomischen und ökologischen Wertesystems, mit den Basiswerten Nachhaltigkeit und Digitalisierung, für eine Unternehmenskultur sein wird.