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Bericht
23.01.2025
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Künstliche Intelligenz und Digitalisierung: Wie Hessen die Zukunft gestaltet

Prof. Dr. Kristina Sinemus stellte beim Frankfurter Unternehmerfrühstück die Digitalisierungspläne der CDU vor. Hessen ist bereits in der Vorreiterrolle.
©Wirtschaftsrat Hessen

Das erste Frankfurter Unternehmerfrühstück des Jahres mit der hessischen Digitalministerin bot eine spannende und aufschlussreiche Diskussion rund um die Themen Künstliche Intelligenz und Digitalisierung. In Fokus standen die aktuellen Entwicklungen, Herausforderungen und Perspektiven für Unternehmen und den Mittelstand.

Besonderes Augenmerk lag auf der Frage, wie Deutschland mit der rasanten technologischen Entwicklung in den USA Schritt halten kann. Prof. Dr. Kristina Sinemus, Hessische Ministerin für Digitalisierung und Innovation, betonte die Notwendigkeit einer strategischen Förderung von KI-Technologien und stellte die Pläne der CDU für eine gezielte Digitalisierungspolitik vor. Eine zentrale Maßnahme sei die Einrichtung eines Bundesdigitalministeriums, um die wachsende Bedeutung von KI besser steuern zu können. Hessen nehme hier bereits eine Vorreiterrolle ein und setze auf einen integrativen Ansatz mit verschiedenen Initiativen. Dazu gehörten unter anderem ein Zentrum für verantwortungsvolle KI, ein Datentreuhändermodell für den sicheren Umgang mit sensiblen Informationen, verstärkte digitale Investitionen sowie der Aufbau eines Forschungsinstituts. Auch die kostenfreie Bereitstellung einer Nvidia-Infrastruktur für Start-ups sei ein wichtiger Schritt, um junge Unternehmen im Bereich der Künstlichen Intelligenz zu unterstützen. Mit der Gründung eines „AI-Quality & Testing Hub“ setze Hessen zudem aktiv die Anforderungen des EU AI Act um und positioniere sich als führender Digitalstandort in Deutschland.

In der anschließenden Diskussion rückte insbesondere die Unterstützung kleiner und mittelständischer Unternehmen in den Fokus. Prof. Dr. Kristina Sinemus verwies auf konkrete Maßnahmen, darunter den Leitfaden „KI in der Verwaltung“, spezielle Fortbildungsprogramme, ein Mittelstands-Kompetenzzentrum mit KI-Beratern sowie das geplante Schulfach „Digitale Welten“, welches junge Menschen frühzeitig auf die Anforderungen der digitalen Zukunft vorbereiten solle. Joachim Reinke, Sprecher der Sektion Frankfurt/Main, unterstrich, wie essenziell es sei, Gewerkschaften und Arbeitnehmer aktiv in den KI-Diskurs einzubeziehen. Es gelte, bestehende Ängste vor Automatisierung und Arbeitsplatzverlusten abzubauen und gleichzeitig Führungskräfte für die Potenziale der Technologie zu sensibilisieren.

Ein weiteres wichtiges Thema war die Stärkung der europäischen KI-Entwicklung. Die Ministerin sprach sich für gezielte Investitionen in Rechenzentren, die Einrichtung eines Resilienz-Zentrums sowie effizientere Genehmigungsverfahren aus. Die Kritik am bestehenden Rechenzentrums-Cluster-Plan in Frankfurt wurde aufgenommen und ein Stakeholder-Dialog zur weiteren Diskussion angekündigt. Auch Fragen zur Skalierung der Digitalisierung, zur Produktivitätssteigerung durch KI sowie zu Herausforderungen bei der Flächen- und Energieversorgung wurden thematisiert. Besonders kontrovers diskutierten die Teilnehmenden, inwiefern eine stärkere Zentralisierung digitaler Entscheidungsprozesse notwendig sei, um die Auswirkungen des Föderalismus in diesem Bereich zu begrenzen.

Zum Abschluss des Frankfurter Unternehmerfrühstücks warfen die Anwesenden einen optimistischen Blick auf die zukünftige Entwicklung von KI und Digitalisierung. Die vorgestellten Investitionen und politischen Maßnahmen verdeutlichten, dass Hessen seine Rolle als führender Standort für digitale Innovationen weiter ausbauen möchte. Die Digitalstrategie des Landes setzt klare Impulse für nachhaltigen Fortschritt und vereint wirtschaftliche Wettbewerbsfähigkeit mit gesellschaftlicher Verantwortung. Besonders spannend bleibt die Frage, wie technologische Innovationen nicht allein Effizienz und Wachstum steigern, sondern auch die Lebensqualität verbessern und ethische Aspekte berücksichtigen können. Prof. Dr. Kristina Sinemus betonte, dass KI nicht nur als wirtschaftlicher Motor betrachtet werden dürfe, sondern als Werkzeug, das den Menschen diene. Klar sei jedoch, dass technologische Entwicklungen nicht nur gestaltet, sondern aktiv begleitet und reguliert werden müssten – eine gemeinsame Aufgabe von Politik, Wirtschaft und Gesellschaft.