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Bericht
12.08.2019
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Klimawandel und Biodiversität - Folgen für Deutschland

Der Klimawandel und die biologische Vielfalt sind eng miteinander verknüpft. Seit 1950 wächst die Weltbevölkerung exponentiell und damit steigen auch der Bedarf sowie die Benutzung von Landfläche. Die intensive Nutzung des Planeten führt zu Veränderung bei Flora und Fauna. In den letzten Jahren wurde vermehrt das Aussterben der Artenvielfalt und der Rückgang der Biomasse beobachtet.
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Mit der Aussage „Der Mensch ist heute die entscheidende gestaltende Kraft auf der Erde“, begann Prof. Mosbrugger das Gespräch. Er ist Professor am Institut für Geowissenschaften der Universität Frankfurt und seit 2009 Generaldirektor der Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung. Einer seiner Forschungsschwerpunkte liegt im Bereich „Biodiversität und Umweltforschung“.

 

„Alle Ressourcen, die der Menschen nutzt, kommen aus der Natur“. Besonders mit dem exponentiellen Bevölkerungswachstum und dem Wohlstandswachstum der letzten 70 Jahre wurde der Verbrauch an Naturkapital immer signifikanter. Nach Meinung Professor Mosbruggers wurde die Erde ein Opfer der „Tragedy of Commons“. Der Planet wird dabei als unerschöpflich betrachtet und niemand fühlt sich für die entstehenden Schäden verantwortlich. Prof. Mosbrugger mahnt diese Haltung an, „denn die Natur ist das Kapital auf dem alles andere Kapital aufbaut“.

 

Daher sei Nachhaltigkeit der wichtigste Baustein der Zukunft. In den letzten Jahrzehnten konzentrierte man sich ausschließlich auf die Aspekte „Prosperity“ und „People“. Der Aspekt „Planet“ wurde vernachlässigt, wodurch die Konsequenzen des Klimawandels entstanden.

Das größte Problem, welches durch den Klimawandel entsteht, ist der steigende Meeresspiegel. Durch das Abschmelzen der Gletscher in Arktis und Antarktis steigt die Wassermenge in den Weltmeeren an und stellt für Küstengebiete eine Herausforderung dar.

 

In der zweiten Hälfte des Expertengesprächs ging Prof. Mosbrugger dann auch auf die Thematik  Biodiversität, die Vielfalt des Lebens auf allen Hierarchieebenen, ein. Durch die intensive Landnutzung sind heute 50% bis 70% der Biomassenbestände verschwunden. Dieser Schwund stellt zukünftig eine Gefahr dar, denn Lebewesen die für uns nicht sichtbar sind, spielen eine wichtige Rolle für den Biokreislauf.

 

Am Ende des für die Teilnehmer interessanten Gesprächs warben Prof. Mosbrugger und Prof. Birkner, Sprecher des Netzwerk Umwelt & Energie, vor allem für mehr Nachhaltigkeit. Sie appellierten für mehr Effizienz, sowie einem zügigen Umstieg von fossilen Brennstoffen auf erneuerbare Energie und die Wasserstoffwirtschaft, um die steigenden Wohlstandsansprüche der wachsenden Bevölkerung auszugleichen.