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Bericht
05.02.2018
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Ökonomische Bildung als Leistungsfähigkeit der Wirtschaft

Zum Thema Ökonomische Bildng in Deutschland und Hessen - Sind die Erfordernisse der modernen Wirtschaftswelt hinreichend etabliert? diskutierten Prof. Dr. R. Alexander Lorz MdL, Hessischer Kultusminister, Till Mansmann MdB, Michael Müller, Mitglied des Vorstands und Arbeitsdirektor der Fraport AG, und Prof. Dr. Dirk Loerwald, Professor für Ökonomische Bildung an der CvO Universität Oldenburg und stellvertretender Leiter des An-Instituts IÖB, in den Räumen der Deutschen Wertpapierbörse.
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 „Das Interesse und das Bewusstsein um ökonomische Themen muss im persönlichen Umfeld geweckt werden. Der Lehrplan allein macht nicht den Grad des ökonomischen Interesses aus“, konstatierte Prof. Dr. R. Alexander Lorz, Hessischer Kultusminister. Komische Bildung sei eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, die sich in auch auf dem Lehrplan finde: In den zwei sogenannten Ankerfächern Politik&Wirtschaft und Arbeitslehre. Bewusst habe man das Fach vor einigen Jahren etabliert, um Ökonomie in die schulische Bildung zu integrieren. „Für uns ist jedoch klar, dass wir weiter an der Lehrerbildung und in der Partnerschaft unserer Schulen mit Institutionen der Wirtschaft ansetzen müssen“, so Prof. Dr. Lorz.

Der Bundestagsabgeordnete Till Mansmann erörterte die mangelnde Präsenz der Ökonomie an deutschen Schulen ebenfalls anhand des Lehrermangels: „Es fehlen Lehrer und Lehrer, die die Schüler ökonomisch besser bilden sind nicht darauf vorbereitet.“ Ein klares Plädoyer für den Ausbau des Schulfaches konnte Mansmann nicht geben.Das übernahm Prof. Dr. Dirk Loerwald, Professor für Ökonomische Bildung an der CvO Universität Oldenburg und stellvertretender Leiter des An-Instituts IÖB, der bemängelte, dass es allein in Deutschland 50 unterschiedliche Bezeichnungen für Schulfächer gebe, die etwas mit Wirtschaft zu tun hätten. „Was die Integration der ökonomischen Bildung im deutschen Schulsystem angeht, gleicht Deutschland einem Flickenteppich“, mahnte Prof. Dr. Loerwald. Für ihn sei ökonomische Bildung ein wertvoller Bestandteil der modernen Allgemeinbildung: „Hinsichtlich eines individuellen Lebens in sozialer Verantwortung braucht es vielleicht zwei Wochenstunden mehr Wirtschaft auf dem Stundenplan.“ Das würde der Ökonomie im hessischen Bildungssystem zumindest einen höheren Stellenwert geben.

Aus Sicht des Wirtschaftsvertreters kommentierte Michael Müller, Arbeitsdirektor der Fraport AG, abschließend: „Wir brauchen keinen ökonomisch voll ausgebildeten Abiturienten, auch zwischen den Ausbildungsgängen muss unterschieden werden. Unsere Mitarbeiter sollten aber unsere Unternehmensstrategie verstehen.“ Ökonomische Bildung sei die Grundlage der Leistungsfähigkeit im Beruf.

 

Initiatoren waren neben Herrn Alexander Wilhelm unsere Mitglieder Sven Schumann, Deutsche Börse AG, und Pascalina Cropp, Union Asset Management Holding AG.