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Bericht
15.12.2020
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POLIT-TALK mit Prof. Dr. h.c. mult. Roland Koch

Rückblick auf das vergangene Jahr und Ausblick auf die politischen, gesellschaftlichen und ökonomischen Fragen der Zukunft
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Dem Vorwort von Prof. Dr. Kristina Sinemus, der Hessischen Ministerin für Digitale Strategie und Entwicklung und Mitglied es Landesvorstands, folgte Prof. Dr. Roland Koch, ehem. Hessischer Ministerpräsident und Aufsichtsrats­vorsitzender der UBS Europe SE sowie Professor an der Frankfurt School of Finance & Manage­ment, mit seinen Eindrücken eines Jahres, welches vornehmlich durch der Pandemieentwicklung ge­prägt wurde. Veränderungen der politischen und ökonomischen Weltordnung seien dabei zu­sätzliche Herausforderungen für die freie, marktwirtschaftlich orientierte Welt. Der zu beob­achtenden Verselbstständigung der einzelnen Wirtschaftsräume könne Europa als kleiner geo­politischer Spieler wenig entgegensetzen.

 

„Während die Volksrepublik China aktiv an der internationalen wirtschaftlichen Entwicklung teilhat, ziehen sich die USA protektionistisch zurück. Europa muss unabhängiger und selbstbe­wusster werden, um zukünftig als politischer Partner ernst genommen zu werden“. Er erklärt, die Pandemie sei nicht Auslöser, sondern Verstärker der Probleme unserer Zeit. Sie könne aber auch eine Chance sein, die gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Versäumnisse der letz­ten Jahre zu überwinden. Weiter führt er aus: „Europa muss dringend Produktivitätssteigerungen be­wirken sowie seinen Investitionsstock erneuern. Die ökonomische Entwicklung der nächsten Jahre hängt von dem Mut ab, die gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Umwälzungen der Zeit für sich zu nutzen. Wir müssen uns trauen, die Fesseln für marktwirtschaftliche Innovatio­nen zu sprengen“.

 

In der anschließenden Diskussion wurde der Umgang mit den steigenden Schuldenbeträgen eben­so angesprochen, wie mögliche Maßnahmen um den Bürokratieabbau und Pläne für die wirtschaftliche Bildung.

Das Plenum ist sich einig, Detail­regelungen für Unternehmen müssen dringend erlassen werden, um bürokratische Hürden abzubauen. Unternehmerische Innovationskraft könne nicht staatlich verordnet werden, sondern werde durch den Markt mobilisiert. Hierzu bedürfe es eines grundlegenden Verständnisses für den engen Zusammenhang zwischen einem frei­en Markt und allgemeinem Wohlstand.