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Bericht
08.09.2019
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Potentiale der Wasserstofftechnologie

Nach dem Pariser Klimaabkommen hat sich die Weltgemeinschaft auf das langfristige Ziel geeinigt, den Anstieg der weltweiten Durchschnittstemperatur auf deutlich unter 2 °C zu senken. Um den weltweiten CO2-Ausstoß zu reduzieren, bedarf es neuen Technologien. Das Netzwerk Umwelt & Energie lud in diesem Zusammenhang zu einem Expertengespräch zum Thema „Potentiale der Wasserstofftechnologie für die Dekarbonisierung“ ein. Die Referenten des Abends waren Norman Gerhardt, Leiter der Forschungsgruppe Energiewirtschaft und Systemanalyse des Fraunhofer-Instituts, und Dr. Holger Dziallas, Geschäftsführer der Greenerity GmbH.
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„Wie sind die Klimaziele, die sich Bundesregierung vorgenommen hat, zu erreichen?“, diese Frage stellte Norman Gerhardt, Leiter der Forschungsgruppe Energiewirtschaft und Systemanalyse des Fraunhofer-Instituts für Energiewirtschaft- und Systemtechnik, zu Beginn seines Impuls-Vortrags. Seine Forschungsgruppe sei darauf spezialisiert, Szenarien und Modelle zu entwerfen, wie ebendiese Ziele zu erreichen sind.

 

Die Effizienz im Verkehrssegment liege eher im Elektro-Antrieb, „das Potenzial von Wasserstoff sei jedoch in der Industrie“. Die Umstrukturierung im PKW-Segment sei vor allem eine „Grundsatzfrage“, denn um eine effizientere PKW-Nutzung zu erreichen, wird es auch auf ein Umdenken der Nutzer des Individualverkehrs ankommen. 

Im Anschluss stellte Dr. Holger Dziallas, Geschäftsführer der Greenerity GmbH, in seinem Vortrag dar, wie Wasserstoff zur Dekarbonisierung beitragen kann. Es gebe drei Nutzungsmöglichkeiten für Wasserstoff, der durch die Elektrolyse von Wasser aus erneuerbaren Energien gewonnen werden kann. Man könne ihn ins Gasnetz einspeisen, als emissionsfreien Kraftstoff für die Mobilität mit Brennstoffzellen verwenden, oder direkt von der Industrie verwerten lassen.

 

Anschließend ging Dr. Dziallas intensiv auf die Potentiale der Brennstoffzellentechnologie ein. Ein „sehr wichtiges Stichwort“ sei hierbei die Materialeffizienz. Speziell im Nutzfahrzeugsektor wären „die Vorteile von Brennstoffzellen eklatant, global anerkannt und führen zu signifikanten Investitionen.“ Es gebe ein „Konzept, was den Anwendern auch tatsächlich nutzt.“

 

Gleichzeitig kritisierte er den globalen Abbau der für E-Autos notwendigen Rohstoffe Kobalt, Mangan und Lithium. Dieser führe „zu eklatanter Umweltzerstörung, Wassermangel und sozialen Spannungen.“ Die Folgen des nun geplanten maritimen Abbaus seien „weder zu kontrollieren, noch abzusehen.“

 

Dr. Manfred Schroeder, stellvertretender Vorsitzender der Landesfachkommission Umwelt & Energie, schloss die Veranstaltung mit der These: „Industrie und Wirtschaft sind startbereit für die Brennstoffzellentechnologie.“