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Bericht
03.04.2019
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Regionale Banken müssen neue Wege gehen

Neben der Digitalisierung und einem veränderten Kundenverhalten machen Regionalbanken vor allem die anhaltende Niedrigzinsphase sowie die zunehmenden regulatorischen Vorgaben der EU zu schaffen. Diese erschweren nicht nur Großbanken wie der Deutschen Bank oder Commerzbank das Geschäft, vor allem werden damit die regionalen kleinen Banken getroffen. Thomas Balk, Mitglied des Vorstandes des VR-Bankvereins Bad Hersfeld-Rotenburg eG, erklärte den Mitglieder der Sektion Hersfeld/Rotenburg, welche Maßnahmen kleine regionale Banken einleiten müssen, um in der heutigen ungewissen Zeit weiter bestehen zu können.
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„Um in der heutigen Zeit weiterhin Erfolg haben und sich seine Eigenständigkeit erhalten zu können, ist der An- und Umbau des regionalen Bankensystems notwendig. Wer dies noch nicht erkannt und entsprechende Wege eingeleitet hat, für den ist es jetzt auch zu spät“, erläuterte Thomas Balk, Vorstandsmitglied der Bad-Hersfelder VR-Bank. Er ist Vertreter einer Bank, deren Geschäftsmodell vorwiegend auf dem Kundengeschäft vor Ort fußte. Insbesondere die regionalen Banken, welche kostenintensive Vor-Ort-Filialen und Mitarbeiter finanzieren müssen, sind nun gezwungen auf anderen Wegen Geld zu verdienen. Erschwert wird dieses noch zusätzlich durch die verschärfte Wettbewerbssituation in Zeiten des digitalen Wandels.

 

Das Zentralgeschäft breiter aufzustellen, kann eine Lösung sein: Bürger und Unternehmen können eine Vor-Ort-Filiale mit persönlicher Beratung, aber auch einen 24/7 digitalen Service, zum Teil mit Skype-Beratung durch Spezialisten aus dem Haupthaus nutzen. Zudem hat die Bank neue Geschäftsfelder für sich entdeckt. Mit der Modernisierung hat die Bank eine 100-prozentige Tochtergesellschaft gegründet, die neben dem Bau von Immobilien auch deren Vermittlung betreibt. Darüber hinaus entwickelten sie eigenständig eine Software zum Vertreiben von Werbung auf eigenen digitalen Werbeflächen sowie eine Plattform für den Wechsel von Stromanbietern. Die Lizenzen für beide Softwareprojekte werden mittlerweile bundesweit vertrieben und finanzieren andere weniger erträgliche Geschäfte.

 

„Unsere Strategie ist nur eine von vielen möglichen. Für uns war es aber der richtige Weg“, schloss Balk.