Stadtentwicklung Frankfurt – eine Region mit Zukunft
Exklusive Vorab-Vorstellung der Studie „Mietentwicklung in Frankfurt“ von PwC für den Landesverband Hessen des Wirtschaftsrates der CDU e.V.
Das Rhein-Main-Gebiet mit seiner Metropolstadt Frankfurt ist mit ca. 4,7 Mio. Menschen im Vergleich zu anderen Metropolregionen verhältnismäßig klein. Dennoch ist Frankfurt international bekannt und mit seiner einzigartigen Skyline ein Symbol der deutschen Finanzbranche. Mit seinen 750.000 Einwohner und rund 700.000 täglichen Pendlern steht die Stadt davor, seine Kapazitätsgrenzen zu erreichen.
Durch die steigenden Zinsen für Baukredite und die explodierenden Energiekosten spitzt sich die Lage auf dem Immobilienmarkt zu. Ebenso verschärfen die steigenden Mieten und Preise für Wohneigentum den Fachkräftemangel in der Region. Die öffentliche Hand sowie Unternehmen sind gefordert mit Maßnahmen wie der städtischen Nachverdichtung und großzügigen Homeoffice-Angeboten gegenzusteuern.
Mit diesen Fragen beschäftigt sich die Studie „Mietentwicklung in Frankfurt“, welche exklusiv den Mitgliedern des Landesverband Hessen, Wirtschaftsrates der CDU e.V. vor Veröffentlichung vorgestellt wurde. Dabei stehen die Ergebnisse der Befragung, welche von PwC in Auftrag gegeben worden, von 400 Beschäftigen zwischen 18 und 65 Jahren im Rhein-Main-Gebiet im Mittelpunkt.
Wohnen in den Ballungsgebieten wird zum Luxus
Eine Mehrheit von 96 Prozent (Vorjahr: 92 Prozent) der Berufstätigen geben an, dass sie sich im Rhein-Main-Gebiet wohlfühlen. Die Zufriedenheit im Vergleich zum Vorjahr ist insbesondere durch den Zugang zu schnellem Internet sowie den guten Jobmöglichkeiten gestiegen. Allerdings wächst ebenso der Unmut über die Lage auf dem Wohnungsmarkt, da nur ein Viertel der Berufstätigen mit den Kosten für Wohneigentum und den Mietpreisen zufrieden sind. „Die Metropolregion Frankfurt steht vor besonderen Herausforderungen, bezahlbaren Wohnraum in einem volatilen Hochpreisumfeld zu schaffen“, so Dr. Constantin Westphal, Geschäftsführer der Nassauische Heimstätten. Der wirtschafts- und wohnungsbaupolitische Sprecher der hessischen CDU-Landtagsfraktion, Heiko Kasseckert MdL, befürchtet, dass Wohnen neben Energie die Existenzfrage der nahen Zukunft wird. Daher fordert er: „Der Wachstum in den Ballungsräumen können wir nur mit mehr bezahlbarem Wohnraum und einer besseren ÖPVN-Anbindung begegnen, um die Räume zu erweitern.“
Fehlender Wohnraum für Fachkräfte
Die extrem angespannte Situation auf dem Wohnungsmarkt frustriert nicht nur die befragten Berufstätigen. 79 Prozent der Befragten gehen davon aus, dass die aktuelle Lage auf dem Immobilienmarkt Unternehmen vor das Problem stellt, Fachkräfte zu finden. Sebastian Trippen, Mitglied der Geschäftsführung der IHK Frankfurt, ergänzt: „Der Fachkräftemangel hat sich zu einer erheblichen Herausforderung für die hiesige Wirtschaft entwickelt, ausreichend beziehbarer Wohnraum für von den Unternehmen dringend benötigen Fachkräfte ist ein wesentlicher Faktor zur Bekämpfung dieses Fachkräftemangels.“ Besonders betroffen sind dabei Sektoren, die vergleichsweise niedrige Löhne zahlen, wie der Einzelhandel, Pflege, Kinderbetreuung sowie die Gastronomie. Uwe Fröhlich, Frankfurter Sektionssprecher des Wirtschaftsrates sowie Co-Vorstandsvorsitzender der DZ BANK AG, beschreibt: „Es gibt eine Verknüpfung zwischen Wohnraum- und Fachkräftemangel hier in Frankfurt. Beides zusammen bildet ein substanzielles Hemmnis für eine erfolgreiche Zukunft unserer Stadt“. Ein wichtiger Bestandteil um den Mangel in Frankfurt entgegenzuwirken ist die konsequente Ausnutzung und Erweiterung bereits bestehenden Wohnraums. Michael Burkhart, Standortleiter Frankfurt PwC, argumentiert: „Um das Angebot an geeigneten und vor allem bezahlbaren Wohnungen in den Ballungsgebieten zu erweitern, ist die städtische Nachverdichtung ein zentraler Ansatz. Dabei geht es nicht darum, Grünflächen oder Parks durch Wohnungen zu ersetzen, sondern bereits bebaute Fläche zu verdichten und intensiver zu nutzen.“
Lösungen für mehr Wohnraum - Städtische Nachverdichtung, Finanzielle Unterstützung und Homeoffice
Um die prekäre Lage auf dem Wohnungsmarkt zu verbessern, sehen die Befragten die öffentliche Hand in der Pflicht. 87 bzw. 84 Prozent fordern, dass die Politik dazu beitragen soll, dass Fachkräfte in Ballungsgebieten bleiben, indem sie Wohnungsbauprogramme ins Leben rufen. Aber auch die Unternehmen haben aus Sicht der Berufstätigen Instrumente zu Hand, um Fachkräfte in Ballungsgebieten trotz hoher Mieten zu halten. Die häufigsten Wünsche der Befragten sind Mietzuschüsse (85 Prozent), die Bereitstellung von Betriebswohnungen (84 Prozent) und die Übernahme von Fahrtkosten (83 Prozent). Ebenso sprechen sich vier von fünf Befragten für eine Forcierung der Remote-Work sowie die Finanzierung von Homeoffice-Ausstattungen. „Flexibles, ortsunabhängiges Arbeiten hat seit der Corona-Pandemie deutlich zugenommen – und ist eine wichtige Voraussetzung, um Talente zu binden. Allerdings klafft noch eine große Lücke zwischen dem, was sich Arbeitnehmer wünschen und dem, was die Unternehmen bieten“, konstatiert Michael Burkhart. Dabei wünschen sich zwei Drittel der Befragten eine freie Homeoffice-Regelung – ohne Abstimmung und Anwesenheitspflicht. Allerdings ist Homoffice ein zweischneidiges Schwert, da es den Wohnungsmarkt in den Metropolen entlastet, aber gleichzeitig dazu führt, dass sich Wohnraummangel und hohe Mieten in ländlichere Regionen rund um das Rhein-Main-Gebiet verlagern.