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Pressemitteilung 25.05.2020
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"Unternehmerisches Denken - ein Bildungsthema!"

Die wichtige Rolle der Schulen beim Thema Nachfolge wurde beim Kamingespräch der Arbeitsgruppe Unternehmensnachfolge, mit Christoph Degen, MdL, Bildungspolitischer Sprecher der hessischen SPD-Landtagsfraktion, thematisiert.

Die wichtige Rolle der Schulen beim Thema Nachfolge wurde beim Kamingespräch der Arbeitsgruppe Unternehmensnachfolge, mit Christoph Degen, MdL, Bildungspolitischer Sprecher der hessischen SPD-Landtagsfraktion, thematisiert.

In den kommenden Jahren steht schätzungsweise bei rund 150.000 Familienunternehmen in Deutschland die Nachfolge an. Das Problem: Immer mehr junge Menschen streben einen akademischen Abschluss an, um in der Wirtschaft arbeiten zu können. Ausbildungsberufe haben ein Imageproblem. Für die wenigen Absolventen, die unternehmerische Ambitionen haben, beschränkt sich dieses vielfach auf den Einstieg in Start-ups.

 

Über Maßnahmen und Projekte für Bildungseinrichtungen, welche die Attraktivität der Berufsbilder in mittelständischen Betrieben aufzeigen, diskutierte die Arbeitsgruppe gemeinsam mit dem bildungspolitischen Sprecher der hessischen SPD-Landtagsfraktion, Herrn Christoph Degen, MdL. „Die Berufsorientierung eines jungen Menschen setzt nicht zuletzt auf dem auf, was während der Schulzeit an Eindrücken vermittelt wird“, betont er. „Dabei sind die Vorzüge einer Ausbildung nicht allen bekannt. Insbesondere im gymnasialen Bildungsgang gilt es neben der Studienorientierung die nichtakademische Berufsorientierung stärker zu verankern und Alternativen zum Studium zu vermitteln. Eine verstärkte Berufs- und Verbraucherbildung unterstützt die Wahlfreiheit der jungen Leute“.

 

Die diskutierten Lösungsansätze verliefen entlang von fünf Achsen:

1.Ziel: Unternehmen müssen stärker mit Schulen zusammenarbeiten. Denn nur zum Teil hängt die geringe Nachfrage damit zusammen, dass den Jugendlichen das Interesse an den für die Berufe typischen Arbeiten fehlt. Eine wichtige Rolle spielt dagegen, wie anerkannt die Berufe aus Sicht der Jugendlichen in unserer Gesellschaft sind. Dabei gilt es auch die Vermittlungskompetenz der Lehrkräfte durch entsprechende praxisnahe Fortbildungen in Unternehmen zu stärken.

 

2.Schüler: Gerade in Bezug auf handwerkliche oder technische Berufe muss aufgeklärt werden, wie zukunftssicher, vielfältig und spannend die Arbeit sein kann. Mit kreativen Entwicklungen, hoher Agilität in den Abläufen und mit der enormen Digitalisierung von Prozessen, darf und muss geworben werden. Nur so werden Auszubildende und Arbeitnehmer auf Unternehmen aufmerksam, die sich dann zu späteren „Nachfolgern“ entwickeln können. Dabei können auch verstärkte Kooperationen von Berufsschulen und allgemeinbildenden Schulen hilfreich sein

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3. Idee und Konzept: Hierzu wurden verschiedene inhaltliche Konzepte in diese Richtung diskutiert, z. B. ein Planspiel mit mehreren Schülern zu Unternehmens-Aufgaben oder Strategie-Themen oder eine Art Mini-Studienarbeit (Einzeln oder in Gruppe, Schwierigkeitsgrad je nach Alters- bzw. Jahrgangsstufe) bei der als Basis eine entsprechende „Methodik“ vermittelt wird und bei der auch Komponenten des heute bereits existierenden Lehrplans mit einbezogen werden. 

 

4. Zielgruppe: Für mögliche Lösungsansätze ist die Konzentration auf die zukünftigen Generationen – Hauptschüler wie Realschüler aber auch Abiturienten – in gleicher Weise zu berücksichtigen. Kritisch zu hinterfragen ist, dass das Fach Arbeitslehre nur in den Bildungsgängen der Haupt- und Realschule verankert ist.

 

5. Pilotprojekt: So wichtig die Ansprache und der Kontakt mit den jungen Menschen ist, so sollten die Herausforderungen für Unternehmerinnen und Unternehmern hierbei, nicht außeracht gelassen werden. Es sollte nicht nur für die Bereitschaft geworben werden, junge Menschen für kurze Zeit, in Form eines Praktikums, in den Betrieb aufzunehmen – man muss sich aktiv mit den Bewerbern befassen. Die Zeit des Praktikums kann für beide Seiten eine Schlüsselerfahrung darstellen und viel Potential für ein besseres Kennenlernen bieten. 

 

Zur Arbeitsgruppe Unternehmensnachfolge: Ziel der interdisziplinären Arbeitsgruppe „Unternehmensnachfolge“ des Wirtschaftsrats ist es, überparteilich mit Vertretern der Hessischen Landesregierung und den Fraktionen im hessischen Landtag, Ansätze zu diskutieren und zu entwickeln, um die Attraktivität der Unternehmensnachfolge zu erhöhen. Dies soll zur Stabilisierung der mittelständisch geprägten Wirtschafts- und Beschäftigungsstrukturen insbesondere auch im ländlichen Raum Hessens beitragen. Wichtig ist hierbei der parteiübergreifende Ansatz, um das Thema deutlich stärker in die öffentliche Diskussion zu bringen. Am 16. Juni 2020 findet das nächste Kamingespräch mit Dr. Stefan Naas,  MdL, wirtschaftspolitischer Sprecher der FDP-Landtagsfraktion statt. Weitere Veranstaltungen in diesem Jahr sind derzeit zu den Themen „Steuern mit Steuern“, „Bürokratieabbau als Chance!“ und „Hessen 4.0 – die digitale Revolution?“ geplant.