Digitalgipfel 2.0 mit Stefan Sauer, Hessischer Staatssekretär für Digitalisierung und Innovation
Der Initiator des zweiten Wetterauer Digitalgipfels und Vorstandsmitglied der Sektion Wetterau des Wirtschaftsrates Stephan Theiß betonte zunächst die Bedeutung und Wichtigkeit eines eigenen Digitalministeriums für die Digitalisierung Hessens. Die größten Herausforderungen für die Kommunen sieht er aktuell bei der Implementierung von KI, der Verwaltungsdigitalisierung sowie dem flächendeckenden Ausbau der Glasfaserinfrastruktur. „Oftmals fehlt es aber leider an den passenden Strukturen, Prozessen und insbesondere am Mindset bei den Mitarbeitern und Führungskräften in den Ämtern“, so der ebenfalls kommunalpolitisch aktive Theiß.
Stefan Sauer, Hessischer Staatssekretär für Digitalisierung und Innovation, unterstrich die zentrale Rolle Hessens und den Anspruch, bei der Digitalisierung in Deutschland die Nummer eins zu werden. Obwohl Hessen bereits viel in diesem Bereich erreicht habe, gebe es noch einiges zu tun. Ihm sei es vor allem wichtig, die Akteure zusammenzubringen und sich auf einen gemeinsamen Nenner zu einigen – von der kleinsten Gemeinde bis hin zum Bund. „Bei uns in Hessen gehen Fortschritt und Digitalisierung Hand in Hand: vom dynamischen Ausbau der digitalen Infrastruktur über die Beschleunigung der Verwaltungsdigitalisierung bis hin zur Förderung von Start-ups und innovativen Technologien. Gleichzeitig haben wir frühzeitig auf neue Megatrends wie Künstliche Intelligenz mit einer eigenen KI-Zukunftsagenda reagiert, entscheidende Bereiche wie die Recheninfrastruktur und die Digitalwirtschaft unterstützt und damit entscheidende Wachstumsimpulse gesetzt. Daran und an einer starken und leistungsfähigen digitalen Infrastruktur wollen wir als eines der TOP-3-Flächenländer im Glasfaserausbau auch in Zukunft entschlossen weiterarbeiten“, so Sauer.
Roman Skrodzki, Referent für Kommunalpolitik beim Bundesverband Breitbandkommunikation e.V., sagte, dass der Glasfaserausbau in Deutschland bereits gut voranschreite. So befinde sich Hessen nach den letzten Datenerhebungen der BREKO auf Platz 4, sowohl beim Glasfaserausbau als auch beim Glasfaseranschluss im Haus. „Das Engagement der Kommunen ist entscheidend, und viele sind bereits gut unterwegs. Die Digitalisierung von Genehmigungsverfahren ist ein großer Meilenstein beim Glasfaserausbau, der diesen schneller und effektiver macht“, so Skrodzki. „Deutschland hängt im europäischen Vergleich immer noch hinterher, aber die Wachstumsrate ist dafür sehr hoch“, ergänzte er abschließend.
Die Diskussion zwischen Kommunalpolitikern und Wirtschaftsvertretern zeigte, dass noch einige Fragen hinsichtlich eines umfassenden Glasfaserausbaus sowie bei der Verwaltungsdigitalisierung offen waren. Zur Veranschaulichung hatte die Yplay Germany GmbH eine Vorführung organisiert: Techniker demonstrierten, wie Glasfaserkabel verspleißt werden. Im Gespräch mit Peer Kohlstetter, Geschäftsführer der Yplay Germany GmbH, und den Technikern erfuhren die Teilnehmer, unter welchen Bedingungen und mit welcher Vorsicht ein Glasfaserkabel an die Häuser angeschlossen wird, damit am Ende jeder Anschluss auch Internet zur Verfügung hat.