Wirtschaftsrat Hessen fordert mittelstandsfreundliche Kinderbetreuung
Der Wirtschaftsrat der CDU e.V. – Landesverband Hessen begrüßt die Schaffung von neuen, kostenfreien Ganztagsplätzen in Frankfurter Kindergärten. Gleichzeitig fordert die Landesfachkommission Mittelstandspolitik des hessischen CDU-nahen Verbandes, dass auch für die Betreuung von Schulkindern und älteren Menschen eine gute und verlässliche Infrastruktur geschaffen wird.
Frankfurt, 20. September 2019. „Das Thema Fachkräftemangel beschäftigt die Wirtschaft in immer zunehmendem Maße. Umso wichtiger ist es, die Potentiale von Frauen zu heben und auch Mütter schnell wieder voll in das Berufsleben zu integrieren“, erklärt Margit Dietz, Geschäftsführerin der Jean Bratengeier Bau GmbH und Vorsitzende der hessischen Landesfachkommission Mittelstandspolitik des Wirtschaftsrates. Dies stärkt die Wirtschaft, die Unabhängigkeit und Selbstbestimmung der Frauen und Mütter sowie die finanzielle Sicherheit der Familien.
„Das konservativ geprägte Mutterbild in Deutschland mit der Vorstellung, nur die eigene Mutter sei für die Kindererziehung und Betreuung geeignet, muss modernisiert werden. Ganztagsangebote von Kindergärten und Schulen fördern Kinder und entlasten die Familien und auch die Wirtschaft“, erklärte Marion Gottschalk, Geschäftsführerin des mittelständischen Unternehmens Ille Papier Service GmbH. Zur besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf braucht es bei der Betreuung von Kindern, aber auch von älteren Menschen, vom Staat eine starke, verlässliche Infrastruktur. Um die Position des Mittelstandes im nationalen wie internationalen Wettbewerb um Personal am Arbeitsmarkt gegen teilweise attraktivere Angebote aus der Industrie nicht noch weiter zu schwächen, fordert die Kommission die Betrachtung des Problems auch aus mittelständischer Perspektive.
Für eine Wettbewerbsgerechtigkeit ist eine öffentliche Betreuungsinfrastruktur daher unerlässlich. Diese muss dann kostenmäßig auch so gestaltet werden, dass Familien oder Alleinerziehende den Mehrwert sehen, wieder Vollzeit in das Berufsleben zurückzugehen und damit dem Arbeitsmarkt wieder zur Verfügung zu stehen. Wenn der Großteil des Monatsgehaltes jedoch für die Ganztagsbetreuung der Kinder eingeplant werden muss, werden sich Eltern überlegen, Vollzeit arbeiten zu gehen. Damit gehen im immer stärker werdenden „War for Talents“ den Unternehmen wichtige qualifizierte Arbeitskräfte verloren, welche gerade Mittelständler nur schwer kompensieren können.