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Bericht
02.11.2021
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Aus den Ländern (Hessen) - Zukunft Luftverkehr: Zwischen weltweiter Mobilität und klimaneutralem Reisen

Vorstandsvorsitzender der Fraport AG, Dr. Stefan Schulte, spricht auf dem Unternehmerfrühstück in Frankfurt
©Landesverband Hessen | wirtschaftsrat.de

Der letztes Jahr noch fast ausgestorbene und zum großen Teil geschlossene, größte Flughafen in Deutschland, erfreut sich mittlerweile wieder einer steigenden Passagierzahlen. Die Schulferien und der Wunsch wieder Urlaub in der Ferne zu machen, sorgen für ein erhöhtes Flugaufkommen. Bilder vom Frankfurter Flughafen zeigen lange Schlangen vor den Check-In-Countern. Aber ist die Krise wirklich vorbei? Ist die prognostizierte Veränderung im Kundenverhalten bei Flugreisen zu erkennen? Wie schlimm sind die Auswirkungen der Corona-Pandemie für die Luftfahrt? Was bedeutet dies für den Frankfurter Flughafen und den Bau des Terminals 3?

 

Dr. Stefan Schulte, Vorstandsvorsitzenden der Fraport AG, erklärte auf dem Unternehmerfrühstück in Frankfurt, wie die Fraport AG derzeit aufgestellt ist und welche Hürden die Coronakrise für den Flughafen Frankfurt hatte. Es sei deutlich, dass die Krise keine negativen Auswirkungen auf den Cargobereich hatte, sondern dieser sogar von der Krise profitiere. Im Personenflugbereich hingegen habe es teilweise einen Abfall von teilweise bis zu 98 Prozent, was nahezu Stillstand bedeutet.

 

Durch diesen Einbruch mussten Sachkosten und leider auch Personalkosten eingespart werden. Die Einsparungen wirkten sich als Streichung von 4.000 Stellen sowie Kurzarbeit aus. Auch die strategische Neuausrichtung des Konzerns, in welchen Bereichen, Funktionen und Prozesse gebündelt und sofern möglich verschlankt wurden, sei zumindest teilweise auf die Pandemie zurückzuführen. Dennoch müsse die Zusammenarbeit und Innovationsfindung weiter vorangetrieben werden.

 

In diesem Zusammenhang betonte Dr. Stefan Schulte: „Die Fraport AG wird an den bereits vor der Pandemie geplanten Zukunftsprojekten weithin festhalten. Das Terminal 3 wird im September 2026 in Betrieb genommen werden.“

Einem kurzen Überblick über den Stauts Quo, folgten die Prognosen, wie sich der Flugverkehr in den kommenden Jahren weiterentwickeln werde. Diverse Analysen von Experten rechneten damit, dass bereits 2025 wieder das Aufkommen von 80 Prozent des pre pandemischen Flugverkehrs erreicht werden könne.

Abschließend erläutert Dr. Stefan Schulte, dass der Umstieg auf erneuerbare Energien ein wichtiger und elementarer Schritt für die Zukunft sei. Dementsprechend werde auch bei der Fraport vermehrt auf grüne Energie aus Wind und Solar gesetzt. Hierbei sei es jedoch auch wichtig zu erwähnen, dass diese Energie noch in zu begrenztem Maße vorhanden sei.Wenn man den gesamten Flugverkehr auf vollsynthetische Kraftstoffe umrüsten wolle, entspräche dies etwa der Hälfte der deutschen Stromproduktion.

 

Zuletzt mahnte er dass man bei der Verteuerung der Flüge, mit der zu rechnen sei, darauf achten müsse, dass dies mittelfristig nicht zu einer Wettbewerbsverzerrung führe.

 

In der Fragerunde wurden unter anderem die Zusammenarbeit zwischen Fraport und der Deutschen Bahn sowie Digitalisierungsmaßnahmen im Luftverkehr diskutiert.

 

* Die Veranstaltung fand unter Einhaltung der 3G-Maßnahmen statt.