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Bericht
13.06.2021
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Aus den Ländern (Rheinland-Pfalz) - Long COVID: das unterschätzte Risiko

Ein Vortrag über mögliche Folgen der COVID Erkrankung aus neurologischer Sicht.
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Zu einem hochaktuellen Thema hatte der Vorsitzende der Landesfachkommission Gesundheitswirtschaft, Thomas Brahm, eingeladen. Ihm war es gelungen Dr. Christiana Franke, Oberärztin an der Klinik für Neurologie mit Experimenteller Neurologie der Charité - Universitätsmedizin Berlin und Leiterin der Post-COVID-Ambulanz für einen Vortrag über dieses neue Krankheitsbild zu gewinnen.

 

Dr. Franke schaffte es in erstaunlicher Kürze, aber mit aller nötigen Tiefe und Genauigkeit in dieses komplexe Krankheitsbild einzuführen. Sie stellte dabei heraus, dass die ursprünglich als Lungenerkrankung eingeordnete Erkrankung neben den schon bekannten Reaktionen wie schwankendem Blutdruck und einem erhöhten Thromboserisiko auch neurologische Manifestationen zeigt.

Auswertungen der Fallzahlen in der Post-COVID-Ambulanz nach der ersten Welle zeigen ein signifikantes Bild über die betroffenen Personengruppen und Symptome: Long COVID-19 selbst ist zum Zeitpunkt der Erkrankung nicht absehbar und unabhängig von der schwere des vorherigen Verlaufs. Jedoch trifft es häufig Patienten, die einen milden Krankheitsverlauf hatten. Dies zeigt sich auch darin, dass es zwar viele junge Patienten trifft, aber kaum Kinder - Was für Akut- COVID-19 gilt, scheint auch für Post-COVID-19 zu gelten.

 

Die häufigsten Symptome, die sich zeigen sind mit 58 Prozent eine signifikante Müdigkeit mit erhöhtem Ruhebedürfnis (Fatigue) und mit 44 Prozent ein chronischer Spannungskopfschmerz, der einer medikamentösen Behandlung bedarf. Darüber hinaus tauchen auch die von der Allgemeinheit erwarteten Symptome wie anhaltender Husten oder Druckschmerz auf Brust auf. Insbesondere die Fatique kann mannigfaltige Ursachen haben und bedarf einer umfassenden Diagnose. Dabei ist das Risiko sehr hoch, dass sich chronischen Symptome einstellen. Aus diesem Grund ist eine Vernetzung aller medizinischen Disziplinen, somatisch- wie psychosomatisch, unabdingbar.

 

Die Folgen von COVID-19, gesundheitlich und damit auch für den Arbeitsmarkt, sind daher sicherlich noch lange nicht endgültig untersucht, und werden uns noch eine Weile begleiten.