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Bericht
11.07.2023
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Vom Diesel zum Wasserstoff – große Investitionen und German Engineering vom Feinsten in der Robert Bosch GmbH im Saarland

Wirtschaftsrat Saarland beim Austausch mit der Werksleitung der Robert Bosch GmbH am saarländischen Standort Homburg im Mittelpunkt.
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„Der Diesel ist beim CO2 Ausstoß nicht weit weg vom E-Fahrzeug“, sagte der Werksleiter von Bosch in Homburg Oliver Frei zur Einordnung. 30 Mitglieder des Wirtschaftsrats Saarland, der Bundestagsabgeordnete Markus Uhl und die saarländischen Landtagsabgeordneten Marc Speicher und Patrick Walraf tauschten sich im Werk über die neuen Geschäftsfelder der Wasserstofftechnologie aus. Bosch Homburg investiert dafür über eine Milliarde Euro in die Fertigung. 2009 noch ging der Ludwig Erhard Preis für innovative Dieseleinspritzsysteme an den Standort, jetzt steht der Wasserstoff im Fokus von Forschung und Entwicklung. Das Unternehmen lebt Technologieoffenheit. Eine Investition in die Zukunft, die sich nicht jedes Unternehmen leisten kann. 12 Millionen Euro Fördergelder fließen zudem in die Entwicklung der Serienfertigung der ‚Solid Oxygen Fuel Cells‘. In den Zellen reagiert Wasserstoff mit Sauerstoff zu Strom und Wasser für den Fahrzeugantrieb. Das ist keine Zukunftsmusik sondern steht auf vier Rädern im Hof: Wasserstoffahrzeuge, die das Unternehmen auf dem Betriebsgelände nutzt und mit eigenem Wasserstoff betankt. Zwei Wirtschaftrat-Mitglieder dürften Wasserstoffauto fahren.
Dass China in E-Mobilität und Wasserstoff Technologie überlegen ist, stört den Bosch’chen Forscher- und Entwicklergeist nicht. „Das ist Wettbewerb“, konstatiert Werksleiter Oliver Frei.

Den Strom für den grünen Wasserstoff erzeugt Bosch Homburg im werkeigenen Solarpark. Auch die Abwärme nutzt das Unternehmen. Oliver Frei bemerkt, die Wasserstofftechnologie sei wesentlich sicherer als die Elektromobilitätstechnologie. „Wir haben uns innerhalb kürzester Zeit transformieren müssen“, sagt er. Dabei sei eine funktionierende Wasserstoffwirtschaft im kleinen Modell entstanden, die vom Zusammenspiel der großen Bosch Standorte profitiert. 20 Tonnen grünen Wasserstoff erzeugt das Bosch-Werk damit im Jahr. „Stück für Stück optimieren und das Geschäftsmodell aufbauen“, beschreibt der Werksleiter die nächsten Schritte. Dass Bosch Homburg als weltweites Leitwerk für die Produktion und die Steuerung der Logistik eine herausragende Rolle im Unternehmen spielt, ist eine sehr gute Perspektive für den saarländischen Standort. Ob der nächste Ludwig-Erhard-Preis bald wieder an das Bosch Werk in Homburg geht? Möge der Wettbewerb entscheiden.