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Bericht
18.05.2020
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Aus den Ländern (Saarland): Künstliche Intelligenz - Forschung für den Menschen

Prof. Dr. Antonio Krüger, Geschäftsführer des Deutschen Forschungsinstituts für Künstliche Intelligenz (DFKI), konnte als fachkundiger Sachverständiger von Wolfgang Holzhauer, Landesvorsitzender des Wirtschaftsrates im Saarland, zu einem Webinar begrüßt werden. Dabei stellte der Experte die Künstliche Intelligenz als Forschung für den Menschen am Deutschen Forschungszentrum dar.

Prof. Dr. Antonio Krüger vom DFKI in der Videokonferenz
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Das DFKI sei ein Modell für erfolgreiche Forschung in Deutschland. An den Standorten Saarbrücken, Kaiserslautern, Bremen, Oldenburg und Berlin sei das DFKI präsent. Das DFKI sei eine gemeinnützige GmbH mit zur Zeit 28 Gesellschaftern, vornehmlich Unternehmen aus verschiedenen Branchen und verschiedener Größe. Das DFKI sei heute die weltweit größte Forschungseinrichtung für Künstliche Intelligenz und beschäftige etwa 1.030 Mitarbeiter, so Professor Krüger. Das DFKI  betreue zur Zeit fast 300 Projekte. Zu diesen zählten auch Projekte im Saarland, beispielsweise mit dem Unternehmen Globus. 


Bei der Künstlichen Intelligenz (KI) unterscheide mach zwischen der sogenannten schwachen KI, die autonome Systeme in Verbindung mit menschlicher Intelligenz bringen möchte, und der starken KI, die sich mit der künstlichen, auch übermenschlichen Kognition befasse. Im Vergleich zwischen KI und menschlicher Intelligenz seien insbesondere bei der emotionalen und sozialen Intelligenz die Menschen eindeutig der KI überlegen. Bei der sensomotorischen und kognitiven Intelligenz könne KI durch Präzision und Schnelligkeit überzeugen, was sich bei der Anwendung in Assistenzsystemen, wie beim Autofahren oder der Produktion, beeindruckend zeige.


Die Realisierung von intelligentem Verhalten und den zugrundeliegenden kognitiven Fähigkeiten auf Computern sei die Basis für KI und gleichbedeutend mit künftiger Informatik. Dabei, so Professoer Krüger, gehe es darum, Daten digital zu verstehen, zu veredeln, aktiv zu nutzen und zu monetarisieren. Das DFKI orientiere sich bei seiner Forschungsarbeit an ethischen Grundlagen, die stets den Menschen als Subjekt und nicht als Objekt verstehen. Hier sieht Professor Krüger einen Unterschied zur KI-Forschung in den USA und China.


Die Arbeit des DFKI versteht Professoer Krüger als Digitalisierung mit Sinn und Verstand. Im weltweiten Wettbewerb sei die KI-Forschung in Deutschland an vierter Position. Insbesondere der Transfer des Erforschten in die Umsetzung, der sich in den vergangenen Jahren verbessert habe, sei noch verbesserungswürdig. Abschließend plädierte Professor Krüger für eine Zusammenarbeit der KI-Forschung auf europäischer Ebene, um sich erfolgreich auch gegenüber anderen zu behaupten.