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Pressemitteilung 16.03.2021
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Europaabgeordneter Sven Schulze und Landrat Michael Ziche diskutieren mit Verbandsgeschäftsführer Andreas Kluge beim Wirtschaftsrat über erfolgreichen Breitausbau in der Altmark

In der monatlichen Veranstaltungsreihe Wirtschaftsrat digital war am 17. März das Thema Breitbandausbau Schwerpunkt. Auch diesmal wurde die rein digital organsierte Veranstaltung durch Sven Schulze, Mitglied des Europäischen Parlaments unterstützt, der mit Michael Ziche, Landrat des Altmarkkreis-Salzwedel, Andreas Kluge, Verbandsgeschäftsführer des Zweckverbands Breitband Altmark und Annegret Schwarz Bürgermeisterin der Einheitsgemeinde Stadt Bismark (Altmark) und Vorsitzende des Kreistages des Landkreises Stendal über die Erfolge des Breitbandausbaus in der Altmark diskutierte.

 

So wurde festgestellt, das Sachsen-Anhalt den Breitbandausbau in den letzten Jahren stark voran getrieben hat, jedoch die anderen Bundesländer auch. Im Vergleich befindet sich Sachsen-Anhalt im Bereich bis 50 Mbit/s unter den letzten drei mit einer Verfügbarkeit von nur 82,9 %. Das Gefälle zwischen Stadt und Land spielt dabei für das ländliche Sachsen-Anhalt eine besondere Rolle. Nur 71,9 % der ländlichen Regionen haben einen 50 Mbit/s Anschluss.

In Zeit von HomeOffice, HomeSchooling und E-Government sind dies wirtschaftlich bedenkliche Werte.

 

Die ländliche Altmark, die den Norden Sachsen-Anhalts ausmacht, ging 2012 einen ungewöhnlichen Weg, der damals als zu aufwendig – aus heutiger Sicht allerdings als richtig gewertet werden könnte. In der Altmark wird ein ausschließlich auf Glasfaser basierendes Netz errichtet. Gestartet wurde das Vorhaben von Landrat Michael Ziche, der ebenfalls an der Sitzung teilnahm. „Heute geht es nicht mehr nur um 50 Mbit/s, sondern um Gigabitnetze. Das war damals zwar in dem Maße noch nicht abzusehen, allerdings wollten wir von jeher eine nachhaltige Struktur, die auch den zukünftigen Herausforderungen gewachsen sein sollte.“ stellte Michael Ziche fest.

 

Gigabitnetze sollen laut Gigabitstrategie des Landes Sachsen-Anhalt bis 2025 flächendeckend verfügbar sein. Hier steht Sachse-Anhalt noch am Anfang mit nur 12 % Verfügbarkeit.

 

Dieses Ziel zu erreichen macht ein radikales Umdenken der Ausbaustrategien notwendig. Mit dem Ausruf der Gigabitstrategie hat Sachsen-Anhalt ab 2021 keine eigene Breitbandförderrichtlinie mehr, sondern fördert im Gleichschritt mit dem Bundesförderer auf gleichen Grundlagen den Breitbandausbau.

 

„Ein Schritt in die richtige Richtung und macht die Umsetzung deutlich einfacher.“ bestätigt Andreas Kluge Geschäftsführer des Zweckverband Breitband Altmark, der das größte ländliche geförderte Breitbandprojekt Deutschlands umsetzt. Er berichtete im Wirtschaftsrat über mögliche Strategien für Sachsen-Anhalt das Gigabitziel erreichen zu können, obwohl die Startvoraussetzungen ungewöhnlich schwierig sind.

 

„Das Geheimnis liegt in der Hebelung von Bundesfördermitteln mit geringen eigenen Mitteln und einer gezielten Kooperation mit privaten Telekommunikationsunternehmen, um ein reines nachhaltiges Glasfasernetz aufzubauen. Nur so kann ein wirklicher Fortschritt im Ausbau von Festnetz aber auch Mobilfunk erfolgen. Die Digitalisierung steht nicht still, sondern explodiert geradezu in ihrer Geschwindigkeit. Wir müssen das Fundament dafür liefern, um da mitzuhalten.“ so die Überzeugung Kluges. Anhand des Fortschritts im Breitbandausbau in der Altmark untermauerte er sein Konzept mit Fakten.

 

„Wir müssen das Land fit für die Zukunft machen! Die Herausforderungen der Digitalisierung sind präsenter denn je und zeigen die Bedarfe an eine nachhaltige Infrastruktur auf. Die Wirtschaft und Gesellschaft Sachsen-Anhalts braucht eine Perspektive. Sachsen-Anhalt muss einen mutigen Schritt wagen, um endlich aufzuholen.“ resümierte Sven Schulze.

 

Die Anwesenden Mitglieder schlossen sich der allgemeinen Meinung an, dass die Zeit des Zögerns vorbei sei. „Die IT-Branche braucht ein Fundament, um die Digitalisierung voranzutreiben. Immer mehr Anwendungen wie z.B. digitale Verwaltungsstrukturen brauchen starke Breitbandnetze um zu funktionieren. Der Wirtschaftsrat Sachsen-Anhalt als Stimme der sozialen Marktwirtschaft unterstützt diese Forderung auf allen Ebenen seiner Tätigkeit und bringt sich hier aktiv ein.“ zog Sirko Scheffler, Vorsitzender des Landesfachkommission „Internet und Digitale Wirtschaft“ ein Fazit.