Energiewende und Auswirkungen in Thüringen
Die LFK Energie und die TEAG haben zu einer gemeinsamen Veranstaltung am 16. Oktober im Hause der TEAG eingeladen. Ca. 40 Teilnehmer waren zu dieser Veranstaltung gekommen und haben dem Vortrag von Dr. Sturm intensiv verfolgt um danach die diversen Themen heiß zu diskutieren. Die köstliche Bewirtung hatte dem Abend noch eine gute Ambiente verliehen.
Dr. Sturm hatte sehr ehrlich über den Stand im Energie-Sektor berichtet. Die TEAG bewerten diesen Stand als Alarmstufe Rot! Das ist bedingt durch die folgenden Faktoren:
1) Schwierige Strombeschaffung
2) Schlechte Preissituation mit stark ansteigenden Preisen
3) Verbräuche sind erheblich zurückgegangen.
Die TEAG wundert sich nach wie vor warum so wenige Großkunden nicht von der Möglichkeiten der Stromabsicherung gebrauch zu machen. Damit wäre die Kostenentwicklung vom Strombedarf für die Unternehmen planbarer gewesen.
Ein weiteres Problem, was der WR extrem kritisch sieht, ist der geplante weitere Ausbau der alternativen Energie. Die Bundesregierung plant nach wie vor dass weitere 150 GW Windenergie und weitere 320 GW Solarenergie installiert werden. Da der Bedarf an Strom durch die Deindustrialisierung der deutschen Wirtschaft weiter zurück geht, ist es komplett unerklärlich wer dann die Installation und für das Betreiben bezahlen soll? Wer wird für die Stromexporte (Entsorgung) oder Stilllegung bezahlen? Am Ende des Tages sicherlich wieder der Verbraucher und der Staat, also der Steuerzahler.
Unerklärlich ist das aktuelle Stromverhalten. Deutschland hat zur Zeit GW 264 installierte Leistung (ohne der GW 20 atomare Leistung die abgeschälten wurde). Aus diesen GW 264 installierte Leistung werden aber nur 14,2% bis zu 25,6% genutzt um unserem Strombedarf zu produzieren, bei gleichzeitigen Importe von 10,2% bis zu 23,3%. Die geplante Erweiterung um weitere GW 470 verschärfen nur diese Problematik noch extremer ohne erkennbaren Vorteilen für irgendjemanden. Die CO2 Argumentation ist eine falsche, denn wenn Deutschland den CO2 Ausstoß wirklich reduzieren wollte, dürfen nicht grundlastfähige Atomkraftwerke abgeschaltet werden.
Die weiteren Ziele der Bundes- (und Landesregierung Thüringen) sind bis zu 2030 61% den Energieverbrauch zu reduzieren. Ohne Abschaltung der Industrie und große Gasverbraucher abzuschalten, ist das gar nicht erreichbar. Dazu sollen noch bis 2045 die Batteriespeicher in Deutschland von den jetzigen GW 1,8 auf GW 141 erweitert werden. Mit welcher Technologie und mit welchen Kosten, ist aber äußerst unklar. Wer das ganze bezahlen darf, auch.
Die Bundesregierung geht davon aus, dass der Stromverbrauch sich bis 2045 auf TW 1.106 verdoppeln wird. Dann soll sehr viel Wind & Solarenergie genutzt werden um diesen Bedarf zu decken. Das größte Problem bleibt aber weiterhin bestehen, dass das Wetter sehr unbeständig ist, und dass Wind- und Solar ähnliche Lastkurven haben. So sind beide Energieformen nach wie vor nicht grundlastfähig.
Die Bundesregierung geht auch davon aus, dass die Strompreise bis 2028 weiterhin deutlich anziehen werden, um dann bis 2060 auf ein Niveau von €0,07/kwh fallen würden. Die Netzentgelte sollen bei €0,05/kw ähnlich bleiben. Aber nicht geklärt ist, wie die neue installierte Leistung von GW 470 dann von A nach B in Deutschland transportiert werden sollen. Der Netzausbau ist zwar geplant, aber die Zeitachse mit den bürokratischen Hürden und den Kosten nicht.
So bleibt die Thematik Energie in Thüringen auf der Alarmstufe Rot. Es bleibt dabei, dass sehr viel getan werden muss. Das politische Umfeld ist auf Bundes- sowie Landesebene dagegen sehr ungünstig.
Auf dieser Note wurden dann die Einzelgespräche begonnen während die Verpflegung genossen wurde. Es bleibt spannend.
Nochmals einen herzlichen dank an Dr. Sturm und die TEAG.