Die neuen Regelungen der Nachhaltigkeitsberichterstattung

Die neue Ära der Nachhaltigkeitsberichterstattung stellt eine wesentliche Erweiterung der klassischen Umweltberichterstattung dar. Am 5. Januar 2023 ist die neue EU-Richtlinie zur Nachhaltigkeitsberichterstattung in Kraft getreten. Die Neureglungen sollen ab 2024 für kapitalmarktorientierte Unternehmen anzuwenden sein. Für „mittelständische“ Unternehmen sollen die Regelungen ab der Berichtsperiode 2025 gelten.

„Da kommen einige Neuerungen auf den Mittelstand zu und zwar die verpflichtende Erstellung eines Nachhaltigkeitsberichts nach CSRD, ESRS und Taxonomie ab Geschäftsjahr 2024“, so Nicolette Behncke, Partnerin Sustainbility Services bei PwC. Die Neuerungen betreffen 50.000 Unternehmen in der EU bzw. 15.000 Unternehmen in Deutschland. Dabei gelten die Regelungen für Mittelständler mit 20 Mio. Euro Bilanzsumme, 40 Mio. Euro Umsatz und 250 Mitarbeiter. Dabei betont die Expertin, dass nur zwei von drei Parametern zutreffen müssen. Nicolette Behncke berichtet, dass in dem Nachhaltigkeitsbericht bis zu 80 Kennzahlen und bis zu 1.000 Datenpunkte genannt werden müssen. Grundlage sind ca. 350 Seiten Regelungen zu 13 branchenübergreifenden Standards. „Dies ist nicht unter 50 Seiten pro Jahr zu leisten und dadurch eine echte Herausforderung auf für bislang gut aufgestellte Unternehmen“, so Behncke. Die Expertin ergänzt: „Dadurch gibt es zusätzlichen Druck auf Kosten und Kapazität der Unternehmen, die anderweitig fehlen.“

Zum Abschluss berichtet Nicolette Behncke über die Chancen, welche die Pflicht zur Nachhaltigkeitsberichterstattung birgt. Zum einen kann die Unternehmenssteuerung verbessert werden. Zum anderen können Talente leichter gewonnen und gesichert werden. Aber auch die strategische Ausrichtung kann geschärft werden, die Finanzierungsmöglichkeiten verbreiten sich und die Unternehmensposition durch Erfüllung der Erwartungen von Kunden und Lieferanten kann gestärkt werden.

Wir bedanken uns bei PwC für die Gastfreundschaft und Unterstützung.